Schiffshavarie
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eingesetzte Kräfte | |||||||||
Fahrzeugaufgebot |
Einsatzbericht
Zurück von der Personenrettung um 2:18 Uhr wurden wir um 4:22 Uhr zusammen mit zahlreichen Kräften des Landkreises mit dem Stichwort "Kollision Passagierschiff" an die Eisenbahnbrücke bei Poikam alarmiert. Ein mit rund 200 Personen besetztes Urlaubsschiff trieb aus bisher ungeklärter Ursache heckseitig kurz vor der Eisenbahnbrücke nach links ab und havarierte querstehend an den Pfeilern der Brücke. Es ist zu erwähnen das die Donau im Einsatzgebiet seit einigen Tagen einen erhöhten Wasserstand mit enormer Fließgeschwindigkeit hat.
Nach der Errichtung einer ÖEL [örtlichen Einsatzleitung] durch die UG-ÖEL des Landkreises Kelheim, wurde nach kurzer Einsatzplanung durch den Einsatzleiter KBR Nikolaus Höfler mit der Evakuierung der unverletzten Passagiere und Crewmitgliedern begonnen. Hierzu kamen mehrere Mehrzweck- und Rettungsboote der Feuerwehr, Wasserwacht, DLRG und dem THW zum Einsatz. Parallel dazu brachten Kameraden der Feuerwehr Kelheim-Stadt die Drehleiter in Stellung, um von der nördlichen Seite der Donau ebenfalls Passagiere zu retten.
Es wurden durch die Wasserschutzpolizei, einem Sachverständigen und der Feuerwehr umfangreiche Erkundungen und Leckagesuchen durchgeführt, welche alle ohne dem Feststellen eines größeren Schadens oder eines Wassereintritts ins Schiff negativ verliefen.
Hubschrauber der Bundespolizei und der Hubschrauberstaffel Bayern erkundeten und dokumentieren die Schadensstelle von der Luft aus. Der erste Bergeversuch gegen 15:00 Uhr wurde ebenfalls von einem Hubschrauber und zusätzlich durch eine Einsatzdrohne der Feuerwehr Stadt Abensberg dokumentiert.
Der zweite und erfolgreiche Bergungsversuch begann gegen 15:30 Uhr.
In Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt Landshut wurden die Stautore am Kraftwerk Poikam langsam zugefahren, umso einen kontinuierlich höheren Wasserstand zu erreichen, da das Schiff auf den Fundamenten der Brückenpfeiler aufsaß. Zugleich wurde am linksseitigen Heck des Dampfers ein Schleppschiff mit Stahlseilen angeschlagen, welches den Havaristen von der Brücke wegzog. Das selbstständige wegmanövrieren war aufgrund der extremen Strömung der Donau und der Querlage nicht möglich.
Nachdem das Passagierschiff gegen 16 Uhr von der Schadensstelle weggeschleppt war, konnte es in einen nahegelegen Hafen zur weiteren Begutachtung gefahren und der Einsatz nach gut zwölf Stunden beendet werden.
Wir danken allen Einsatzkräften und Behörden für die hervorragende Zusammenarbeit!
(FF Bad Abbach, NEM)
sonstige Informationen
Einsatzbilder
Quelle oder weiterführende Informationen
Videobericht des Bayerischen Rundfunks Bericht mit Videobeitrag des Mittelbayerischen Zeitung Bericht der Bildzeitung - Bild.de |